Sonntag, 24.11.2024 – 16:45 – Pokalspiel Auswärts SG Hermsdorf/Waidmannslust 2
Fachkräftemangel wohin man schaut. Nicht genug Ärzte und Ärztinnen. Nicht genug Personal in Schulen und Kitas. Polizei, Feuerwehr, Ämter, Handwerksbetriebe, alle suchen, suchen, suchen. Aber Fachkräftemangel ist nicht dafür verantwortlich, warum dieser Spielbericht zu spät rauskommt. Die Redaktion hatte einfach keinen Bock darauf den Bums hier zu schreiben. Sogar an eine Unterschlagung wurde gedacht. Aber wir können uns nicht immer loben, so tun als wären wir die geilste Grün-Weiße-Truppe in Berlin – ach ne, dass sind wir ja wirklich – und dann im Moment des schmachvollen Scheiterns den Schwanz einziehen und uns auf die stille Treppe verabschieden. NEIN! Wir stellen uns auch dem miesen Anblick im Spiegel, nachdem wir ganz übel von der zweiten Vertretung der SG Hermsdorf/Waidmannslust im Pokal zugerichtet worden sind. Wie alles begann, fragt ihr? Es war am vergangenen Sonntag. Wir fahren gut gelaunt, jedoch recht spät, an den Place Molier, wo wir über die letzten Jahre immer wieder eher unschöne Duelle zu unseren Ungunsten gegen die erste Mannschaft der SG absolvieren durften. Heute aber andere Vorzeichen: Pokalspiel, der Gegner zwei Ligen unter uns, wir in einer nach unserem Verständnis ausreichenden Besetzung. Es fehlten Max, Hendrik, Muth, Tim, Jovan und Manu sowie Max und Drazen im Tor. Hierfür kamen unsere Jüngsten (Phillipp, Elias, Gino), wie bereits einige Male in der Liga als Nachrücker hinzu. Paul und Hung im Tor brauchen ebenfalls nicht mehr zu beweisen, dass sie mit ausreichend Qualität gesegnet sind. Der Gegner? Eine junge Truppe, Hermsdorf bildet sicher gute Handballer aus, also wollten wir soliden, schnellen Handball spielen und das Ding hier am Ende ziehen.
Und ehrlicherweise kamen wir offensiv gar nicht so schlecht in das Spiel, allein wollten wir den Ball nicht an *SPOILER* Man of the Match Schlussmann Abraham vorbeibringen. In der Abwehr hatten wir Probleme die schnellen und in ihrer Wurfqualität nicht zu unterschätzenden Gegenspieler zu stoppen. Paul im Kasten hielt anfangs noch was zu halten war, aber wenn man am anderen Ende des Feldes eine Wurfquote von ca. 30% hat, dann wird jede Bemühung schwierig. Nach 13 Minuten steht es 7:7, wir spielen 7 gegen 6, aber auch unser bislang so zuverlässiges taktisches Hilfsmittel wollte uns heute nicht so recht aus der Patsche helfen. Wir verlieren im Angriff das notwendige Tempo, um uns auch weiterhin hochwertige Chancen zu erspielen, scheitern nach wie vor am gegnerischen Schlussmann und haben kein Mittel gegen die wirklich schnell spielenden Hermsdorfer.
Halbzeit 19:13
Das Ergebnis sieht so schlimm aus, wie es sich angefühlt hat. Wir spielen nicht mit unserer sonstigen Überzeugung, es gelingt uns an beiden Enden des Feldes nicht viel. Der Gegner spielt das schnelle Spiel, was wir eigentlich spielen wollen und wir liegen hier aber mal völlig verdient mit 6 Toren hinten. Caiptn Schubert appelliert nochmal an die Ehre eines jeden Einzelnen und wir versuchen nochmal unser Heil in der Flucht.
Und siehe da, wir spielen in den ersten 10 Minuten der zweiten Halbzeit den Handball, den wir uns vorgestellt hatten. Wir erarbeiten uns Ballgewinne in der Abwehr sowie schwierige Abschlüsse für den Gegner. Paul ist aufgrund der besseren Abwehr an jedem Ball dran und hält hier gerade alles. Daraus ergeben sich offensiv Möglichkeiten zur 1. und 2.Welle und wir arbeiten uns bis zum 23:21 nach 42 Minuten ran. Wir finden immer wieder unseren Kreisspieler und wir bringen die guten Abschlüsse sogar ins Tor. Es geht doch hier noch was? Nö! Matti bekommt eine 50:50 2-Minute Zeitstrafe und wir gehen inkl. 7-Meter für den Gegner mit einem 0:3 Lauf aus dieser Strafe. Das Spiel ist emotional durch. Wir probieren es nochmal, kommen aber nicht nochmal heran. In den letzten Minuten werden nochmal Spielzeiten verteilt und das Spiel geht vielleicht ein bisschen zu hoch aus, aber in keinster Weise unverdient.
Endstand 38:29
Fazit: Tja, der Pokal und eigene Gesetze und so. Es gibt keine Karnevalstruppen mehr. Wir müssen uns hier an die eigene Nase fassen. Die Trainingswoche war unzureichend, der Kader trotz einiger Ausfälle eigentlich gut genug. Wir haben heute vielleicht die schwächste Saisonleistung gezeigt und das liegt ganz allein an uns. Wir wollen aber ausdrücklich erwähnen, dass die SG Hermsdorf/Waidmannslust 2 heute in diesem Spiel auch eine der besten Mannschaften war, denen wir in dieser Saison bislang begegnet sind. Die Spielanlage war solide und unangenehm, die Wurfqualität hoch, das Tempospiel konsequent und zielstrebig und Abraham im Tor der Türsteher, der sagte: „Du kommst heute nicht rein.“
Glückwunsch von uns an dieser Stelle fürs Weiterkommen.
So läuft es manchmal im Leben und im Handball. Wir wollten wie jedes Jahr einmal ins Final4, scheitern aber absolut verdient. Vielleicht sind in unserem Alter aber auch ein paar zusätzliche spielfreie Wochen überaus willkommen. Vielleicht war das aber auch der richtige Weckruf für unseren Fokus auf den Oberligakracher am Wochenende. SG OSF 2 vs. TuS Hellersdorf – Samstag, 30.11.2024 – 12:15, Oberligaplatz 1 empfängt Platz 2. Wir brennen.