Das erste Heimspiel der Saison steht an. Nachdem wir letztes Wochenende in Neukölln waren, kommt Neukölln dieses Wochenende zu uns. Wem das jetzt neuköllnisch vorkommt, der liest einfach den Spielbericht der vergangenen Woche.
Wir sind aus unserer Sicht leistungstechnisch gut in die Saison gestartet und hatten vor, diesen guten Start nun auch mit Punkten in der Tabelle kenntlich zu machen.
Die HSG Neukölln ist nach einjährigem Intermezzo in der Landesliga wieder im Berliner Oberhaus angekommen und wir erwarteten zwar einen harten, aber einen am Ende siegreichen Kampf in diesem Duell.
Wenn wir den Beginn der ersten Halbzeit positiv framen wollten, dann würden wir sagen: Die Abwehr stand gut. 4:4 nach 11 Minuten und 6:6 nach 15 Minuten lassen diesen Schluss prinzipiell zu. Allerdings erkennt man ebenfalls, dass wir offensiv bis dahin keine gute Partie spielten. Die durchaus solide Abwehr der Gäste wurde von uns zu selten in Bewegung gebracht, viele Angriffe endeten nach 1-2 Pässen in einer halbherzigen Eigenaktion. Fehlpässe, technische Fehler, das Besondere was nicht klappen wollte, wir zeigten das große Einmaleins einer nicht vorhandenen offensiven Linie. Zwar gelang es uns unseren Vorsprung bis zur 20 Minute auf 3 Tore auszubauen, aber bis zur Halbzeit halten, konnten wir ihn nicht. Die Neuköllner fanden immer wieder die Lücken in unserer Abwehr und auch die anfängliche gute Defensive pendelte sich im Mittelmaß ein.
Halbzeit 14:14
Wir rennen und rennen in diesem Spiel, vor allem unserem eigenen Anspruch hinterher. Das Gute: Es lag quasi ein neues Handballspiel mit 30 Minuten Spielzeit vor uns. Die 1:1-Stärke der Gäste machte uns hinten zu schaffen und vorne fanden wir zu selten mannschafts- bzw. gruppentaktische Lösungen. Die Abwehr in die Breite ziehen, den Ball schnell und sicher laufen lassen, die Außen freispielen bzw. die nächste Lücke finden. Eigentlich einfaches Handball.
Aber es wirkte auch in Halbzeit 2 so, als würden wir mental nie in diesem Spiel ankommen. Sportfreund Riege setzte uns arg zu und so erspielte die HSG sich schnell eine 3 Tore Führung beim 15:18 nach 34 Minuten. Wir konnten im Anschluss über die starken Robby und Schubi erneut ausgleichen und uns sogar beim 22:20 erneut absetzen, aber das Spiel zumachen, konnten wir partout nicht. Die heiße Phase beginnt ab Minuten 52 beim Stand von 25:27 für die Gäste. Thomas Tuchel nennt es „the sense of urgency“ und mir fällt keine andere Erklärung ein, weswegen die letzten 8 Minuten so verlaufen sind, wie sie verlaufen sind. Wir lassen in den letzten 8 Minuten kein Gegentor mehr zu. Wir erzielen basierend auf unserer guten Abwehr und einfachen Ballgewinnen selbst noch 6 Tore und gewinnen hier am Ende mit 31:27.
Endstand 31:27
Fazit:
Von einem guten Saisonstart kann man sich nichts kaufen, wenn man nichts Zählbares mitnimmt. Eine starke Schlussphase sichert uns hier die 2 Punkte. Die Leistung muss aber besser werden, wenn wir die kommenden Aufgaben (Spandau, Narva, Blau-Weiß) ebenfalls positiv gestalten wollen.
Die Neuköllner haben sich sicher so gefühlt, wie wir vergangene Woche gegen Rudow. Gut gespielt, das Gefühl etwas mitnehmen zu können, am Ende mit 4en verloren. Sorry Jungs!
Das Spiel hat uns direkt zu Beginn der Saison gezeigt: einfache Gegner, gibt es in dieser Liga nicht mehr. Das Niveau fordert von jedem Team in jedem Spiel eine konzentrierte, gute Leistung oder es wird eng. Wir nehmen diese Erkenntnis mit.
Nächste Woche in Spandau!