Samstag, 10.02.2024 – 14:00 Auswärtsspiel gegen BTV 1850
Aufgrund einer coronabedingten Spielverschiebung vor Weihnachten, gab es an diesem Wochenende lediglich ein Spiel in der Verbandsliga und zwar das unsrige. Wir fuhren also zur Mittagszeit ins schöne Kreuzberg, um erneut einen Tabellennachbarn zu bespielen. Gleich in den Pluspunkten, ging es in diesem Spiel also um nicht weniger als die direkte Platzierung. Wir wollten selbstverständlich unseren guten Lauf der letzten Wochen fortsetzen und mal wieder in der Flatowhalle gewinnen. Das ist uns nämlich seit Menschengedenken nicht mehr gelungen. Aufgrund der letzten Jahre gingen wir davon aus, dass dieses Spiel ausschließlich durch eine robuste körperliche Spieleinstellung und Mut entschieden werden wird, diesen Kampf wollten wir annehmen. Verzichten mussten wir dieses Wochenende lediglich auf Leon und Tim sowie den langzeitverletzten Flo und Max im Tor, obwohl letzterer mit seinem lädierten Finger zumindest als Betreuer wieder auf der Bank saß.
Und wer diese Saison schon ein, zwei Spielberichte verfolgt hat wird feststellen, Anfangsphase können wir. Kai, Kai, Muth und zweimal Max, Auszeit Heim nach 5 Minuten beim 1:5. Wir starteten wie die Feuerwehr. Unsere Abwehrformation bereitete den Hausherren einige Probleme und vorn wussten wir die sich uns bietenden Lücken zu nutzen. Defensiv mussten wir danach ein paar Mal den Kürzeren ziehen, was prinzipiell kein Problem gewesen wäre, da wir uns vorn weiterhin freie, gute Chancen erarbeiten konnten. Leider zeigte uns Heimkeeper Castelluccio, dass er bock auf Handball hatte und parierte mehrfach fantastisch. Es gelang uns nicht den Vorsprung zu halten, geschweige denn auszubauen. Beim 7:7 nach 14:30 Spielzeit sind beide Teams wieder gleichauf. Die abschließenden 15 Minuten bis zur Halbzeit wogt das Spiel hin und her, kein Team kann sich absetzen. Immer wieder konnten wir Lösungen in der Defensive finden, um diese dann am gegnerischen Torwart abzuschenken. Jedoch konnten wir Coach Kloeppels Auszeit (34 Sekunden vor dem Pfiff) umsetzen und mit 13:14 in die Pause gehen.
Halbzeit 13:14
Wir entschuldigen uns im Voraus beim BTV für unsere einseitige Einschätzung dieser Halbzeit. Wir waren so viel besser. Unser Gegner kam nur sporadisch und unter hohem Aufwand zu eigenen offensiven Chancen. Paul in unserem Tor hielt, was es zu halten gab. 13 Gegentore sprechen im Kontext der Saison für sich. Vorne fanden wir über die gesamte Halbzeit hinweg gute Lösungen und Torchancen. Einzig Herr Castelluccio machte seinen Namen zum Programm und sein Tor zur Festung und verhinderte so eine Führung mit 5 oder 6 Toren für unsere Farben.
Was nimmt man also für die zweite Halbzeit mit? Eigentlich genau so weitermachen und vorne besser treffen.
Doch so richtig vermochten wir unsere Leistung aus der ersten Halbzeit nicht in die zweite umzusetzen. Uns fehlte die Selbstverständlichkeit Auslösehandlungen konsequent auszuspielen. Unsere Momente, die uns nach wie vor gelangen, kamen durch Einzelleistungen und immer wieder der verdammte Torwart. Hinten wussten wir nach wie vor zu überzeugen. So geht das Spiel dahin und bei 19:19 in Minute 48 auf die Zielgerade dieser Partie. Die wohl entscheidende Sequenz des Spiels folgt direkt im Anschluss. Während Robby zuvor noch einen freien Wurf an den Keeper setzt, durchbricht er als Reaktion darauf unsere Schlafmützigkeit und stellt mit 4 eigenen Toren in 4 Minuten den zwischenzeitliche einen 1:4 Lauf auf. Danach sprintet er mit kaputtem Knöchel zur Bank und fällt mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Wir führen mit 2en und sind mental durch Robbys Willensleistung für die Schlussphase wachgerüttelt. Die Chance zum zwischenzeitlichen Anschluss und Ausgleich lassen die Hausherren mit zwei vergebenen 7-Metern liegen und schwächen sich durch eine 2-Minuten Zeitstrafe 1:13 min vor dem Ende zusätzlich selbst. Unsere 3-Tore-Führung bei noch 60 Sekunden auf der Uhr, kann BTV trotz gut funktionierendem 6-Feldspieler (ohne Torwart) nicht mehr aufholen und wir spielen die letzten 13 Sekunden in eigenem Ballbesitz runter.
Endstand 25:26
Fazit:
Ein großer Berliner Handballtrainer hat mal gesagt: „Als gute Mannschaft musst du auch Scheißspiele gewinnen!“ Dieses Spiel hätte aus unserer Sicht eindeutiger verlaufen und ausgehen sollen, ist es aber nicht. Unsere Chancenverwertung hätte besser sein sollen, war sie aber nicht. Wir sollten uns selbst nicht für 20 Minuten zurücknehmen aus Angst am Torwart zu scheitern, haben wir heute aber. Am Ende ist das alles egal. Wir haben ein erwartet umkämpftes Spiel, gegen einen physisch präsenten und unangenehmen Gegner gewonnen. Wir bauen unserer Erfolgsserie aus und ein Spiel zu gewinnen, in dem wir nur eine durchschnittliche Leistung abrufen, ist für sich genommen auch eine Qualität. Ein Sieg bei BTV ist uns, wie oben beschrieben, in den vergangenen Jahren nicht so oft gelungen, deshalb sind wir mit dem Ergebnis zufrieden. Mit der Art und Weise? Naja. Aber viel Zeit zu hadern bleibt uns nicht, am kommenden Mittwoch findet das zweite coronabedingt verschobene Spiel gegen die Mannen aus Zehlendorf statt. Englische Wochen bereiten uns schon auf den Europapokal vor, der Coach organisiert die Eistonne.