Mittwoch, 14.02.2024 – 19:30 Heimspiel gegen Z88

Englische Wochen sind für die Redaktion Schwerstarbeit. Kaum Zeit für die Recherche, der Chefredakteur sitzt im Nacken, Abgabe in einer Stunde, die Druckerpressen laufen schon heiß. Ok, ok!
Da man Valentinstag Zeit mit seiner großen Liebe verbringt, standen wir alle in der Halle, um dem Handball zu frönen. Mittwoch ist ein ungewöhnlicher Spieltag, aber die vereinbarte Zeit, nachdem die erste Ansetzung coronabedingt verschoben werden musste. Wir hatten am vergangenen Wochenende einen wichtigen Sieg in Kreuzberg einfahren können und empfingen nun die Mannen aus Südwestberlin. Die Zehlendorfer hatten als Neuling bislang ihre Probleme in der Verbandsliga und so mussten wir dieses Spiel als Pflichtsieg ausloben. Alles andere wäre nach unseren Leistungen der vergangenen Wochen und dem Tabellenstand ungerechtfertigt gewesen. Wir wollten nichts besonderes machen, kein Hacke-Spitze-1-2-3, kein Cirque du Soleil, einfach nur unseren Stiefel konzentriert runterspielen, dann sollte das hier heute klappen. Leider, oder for the sake of the game auch zum Glück, bestimmt man so etwas in einem Sport ja dann aber selten allein, sondern der Kontrahent redet ein Wörtchen mit.

Und wer diese Saison schon ein, zwei Spielberichte verfolgt hat wird feststellen, Anfangsphase können…wir doch nicht immer. Unser erstes Tor fällt nach etwas über 5 gespielten Minuten und wir liegen zu diesem Zeitpunkt 1:4 hinten. Wir sind offensiv ein bisschen pomadig, defensiv nicht wach genug und schwuppdiwupp rennen wir zuhause einem Rückstand hinterher. Ab diesem Zeitpunkt kommen wir ins Spiel und stellen in der 14 Minute zum 6:6 Ausgleich, in Minute 21 gehen wir mit 10:8 in Führung. Auszeit Gast. Es gelingt uns jetzt besser unsere Angriffe auszunutzen und zu verwerten, Z88 spielt lange Angriffe und diese mit einer Arschruhe, dass die Redaktion kurz vor Druckabgabe nach einem Rezept dafür fragen möchte. Die Auszeit wirkt. Wir schaffen es nicht uns abzusetzen, ein-zwei technische Fehler und ein-zwei abschließende Unkonzentriertheiten in der Verteidigung werden vom Gegner ohne Skrupel ausgenutzt und so gehts Kopf an Kopf zum Pausentee.

Halbzeit 13:13

Letztes Wochenende verzweifelten wir am Torwart, dieses Spiel irgendwie an uns selbst und an einem neidlos anzuerkennenden ziemlich souveränen Gegner. Klar, wir machten hier ungewöhnliche Fehler auf allen Positionen und offensiv taten wir uns schwer mit der gegnerischen Manndeckung auf der Mitte, aber die Jungs in Gelb nutzten auch viel von dem, was wir ihnen gaben und die Torwarte waren auf beiden Seiten noch gar nicht im Spiel. Was gibt es also für die zweite Halbzeit anzupassen? Irgendwie nicht viel, so blöd es klingt, wir müssen halt einfach besser spielen und konzentriert bleiben.

Und die zweite Halbzeit fing besser an als die erste, aber da bei beiden Teams so ziemlich jeder Ball der Richtung Tor geschmissen wurde auch den Weg ins Netz fand, konnte sich kein Team absetzen. Während unsere Angriffe jetzt über das Tempospiel und den überragenden Nico unfassbar effektiv waren – 5 der ersten 10 Tore der 2.HZ fielen in unter 15 Sekunden nach gegnerischem Tor, 3 in unter 10 – ließen sich die Gäste überhaupt nicht hetzen und spielten jeden Angriff, solange es irgend ging – 25:25 nach 45 Minuten. Tatsächlich konnte die Abwehr das Zeitspielsignal immer wieder provozieren, zu Ende verteidigt bekamen wir es aber selten. Die Frustration ist zu diesem Zeitpunkt hoch bei uns, das wollen wir nicht verschweigen. Wir hatten uns hier auf ein anderen Spielverlauf eingestellt und wir wussten nicht, was wir noch anpassen sollten, um dieses Spiel vorzeitig zu entscheiden. 10 Minuten vor dem Ende (27:27) kommt Micha erneut für den heute glücklosen Paul ins Tor und gibt uns die Antwort auf diese Frage. In den nächsten 8 Minuten gelingt es uns dank Michas Paraden, vermutlich schwindender Kräfte bei den zahlenmäßig dezimierten Gästen und einer den Torwart unterstützenden Abwehr, den Kasten sauber zu halten. Selbst erzielen wir 4 Buden und das Spiel ist beim 32:28 durch Kai 66 Sekunden vor dem Ende entschieden.

Endstand 33:29

Fazit:

Oh man ey, waren wir erleichtert. Dieses Spiel hat uns nervlich und mental alles abverlangt. Wir hatten heute über 50 Minuten einen ebenbürtigen Gegner und wenn Micha zum Schluss nicht doch noch im Spiel ankommt, wer weiß wie das hier ausgeht. So bleibt zweifellos ein Sieg, der uns zeigt, dass es unseren Gegnern egal ist wie gut wir die letzten Wochen waren. Wir müssen in jedem Spiel abliefern oder es wird schwierig. Respekt an Z88, die uns brutal genervt haben und im weiteren Verlauf der Saison hoffentlich noch den ein oder anderen Punkt holen, verdient fänden wir es. Aufgrund der Belastungssteuerung haben wir vor dem nächsten Spiel gegen den VfV Spandau kein Training mehr. Ist vielleicht auch besser so, sich direkt aufs nächste Spiel zu fokussieren zu können.
Sonntag 17:00 in der Eile gegen Spandau. Wir erwarten euch!