Ja, dat fracht man sich am Ende immer woran et jelegen hat.
Freitag – 29.09.2023 – Heimspiel Narva
Um die Anzahl an verfügbaren Spielern für dieses Spiel zu optimieren, hatten wir das Spiel auf einen Freitag terminiert, unüblich, aber so hat man ja wenigstens noch das ganze Wochenende, wa!
Wir hatten gemischte Erinnerungen an das letzte Jahr. Konnten wir zuhause, zu Beginn der Saison, noch souverän gewinnen, hatten wir im Rückspiel eines der schlimmsten Spiele der dokumentierten Vergangenheit. Somit war für uns klar, Hinspiel wiederholen, Rückspiel vergessen, dem Trainerteam der Gäste eine möglichst sportlich schlechte Rückkehr in die Eile bereiten.
Verzichten mussten wir auf Familie Wenzel (3x), Flo sowie Basler und Paul verletzungs- bzw. krankheitsbedingt.
Wir fingen, wie bereits gegen Neukölln und Spandau, schlecht an. Vorn erzeugten wir keine Tiefe in unseren Aktionen, brachten die gegnerische Abwehr nicht ausreichend in Bewegung und spielten unsere Auslösehandlungen nicht selbstbewusst zu Ende. Hinten bekamen wir zu einfach Durchbrüche und unsere Fehler vorn, kosteten uns einfache Gegentore im Tempospiel. 3:9 nach 11 Minuten – Auszeit – egal, 5:13 nach 15 Minuten. Erinnerungen wurden wach an die Katastrophe des letztjährigen Rückspiels, als wir mit -16 in die Halbzeit gingen.
Das wollten wir dieses Jahr offenbar nicht noch einmal zulassen und vor allem nicht zuhause. Das Handballspiel beginnt für uns erneut nach 20 Minuten mit -8. Wir schaffen es nun über den Positionsangriff bessere, erfolgreichere Lösungen zu finden und die Abwehr vermochte es ein ums andere Mal technische Fehler und erfolglose Abschlüsse zu provozieren. Die Halle ist da, die Mannschaft ist da, Kai macht 12 Sekunden vor der Halbzeitsirene das 17:21.
Halbzeit 17:21
Blamage vorerst abgewendet. Wir sind im Spiel. Wir haben an beiden Enden des Feldes nun Lösungen und rochen hier nach verkorksten ersten 20 Minuten doch noch unsere Chance auf 2 Punkte gegen die Narvaristi.
Mit dem Anwurf in die zweite Halbzeit konnten wir auch direkt da anknüpfen, wo wir aufgehört hatten. 18:21, 19:22, doch es kommt, wie so ein Spiel dann eben auch kommt. 2 freie Fehlwürfe auf unsere Seite werden mit 2 Gegentoren bestraft, ein anschließender technischer Fehler ebenfalls. 20:26 nach 40 Minuten. Wir kommen im direkten Anschluss nochmal auf 22:26 heran, aber die Hypothek ist zu groß. Die körperliche und vor allem mentale Anstrengung, die eine Aufholjagd von 8 Toren mit sich bringt, führt zwangsläufig zu Fehlern, erlaubt sie aber nicht. Bei unserer zweiten Auszeit bei 24:31 nach 45 Minuten ist das Spiel gegessen. Wir versuchen das Spiel am Ende noch einstellig zu verlieren, aber auch das gelingt uns heute nicht mehr.
Endstand 29:39 Fazit:
Wir verlieren die letzten 40 Minuten mit 2 Toren und sind alles in allem in dieser Zeit auf Augenhöhe. Das vielleicht als aufbauende Erkenntnis. Hilft dir aber nix, wenn du die ersten 20 Minuten mit 8 Toren verlierst. Ob das Ergebnis am Ende vielleicht ein Stück zu hoch ist, geschenkt. Wir waren heute über das gesamte Spiel gesehen deutlich unterlegen.
Wir kommen aktuell nur sehr behäbig in unsere Spiele rein. Wenn wir dann nach ca. 15 Minuten mal drin sind, spielen wir im Rahmen der noch vorhandenen Luft nach oben gut. Wenn allerdings in dieser Anfangsphase der Rückstand bereits zu groß ist, wird es halt schwer (Spandau und Narva).
Was lehrt uns dieses Spiel also?
Wir sind gut, wenn über unsere Auslösehandlungen Breite, Tiefe und Bewegung erzeugen.
Wir sind gut, wenn wir über zuvor genannte gute Abschlüsse erzeugen und so gegnerisches Tempospiel vermeiden bzw. beschränken.
Wir sind gut, wenn wir die Laufwege in der neu eingeführten Abwehr diszipliniert gehen und dort stehen, wo wir stehen sollen.
Wir sind gut, wenn wir unser eigenes Tempo hochhalten und somit den Gegner permanent unter Stress setzen.
Wir sind also dann gut, wenn wir alles das richtig machen, was wir machen wollen – danke Sherlock!
Andersherum:
Wir sind nicht gut genug, um großartige Abweichungen vom zuvor genannten ausgleichen zu können.
Arbeit, Arbeit, Arbeit!
Nächste Woche Blau-Weiß!