Samstag, 27.01.2024 – 18:15 Auswärtsspiel gegen Neukölln

Die Handball-EM neigt sich dem Ende zu und egal wie Deutschlands Spiel gegen die favorisierten Schweden ausgeht, der Ausgang des Turniers ist nach Einschätzung der Redaktion, trotz offen sichtbarer Schwächen ein Erfolg.
Apropos erfolgreich, nach zwei bärenstarken Pflichtspielen im Jahr 2024 wurden wir heute zum Lehrer zitiert, um die Ligahausaufgaben abzugeben. Die Neuköllner waren, auch wenn sie zwei Spiele mehr haben als wir, als direkter Liganachbar eine ernstzunehmende Aufgabe und Coach Kloeppel warnte vor einem Motivationsloch nach den emotionalen Peaks gegen Rudow und Hermsdorf. Wir hatten die HSG aus der Hinrunde jedoch noch im Muttiheft stehen, als schnelle, zielgerichtete und nervige (nur positiv gemeint) Kontrahenten. Das Hinspiel konnten wir nur durch eine überragende Schlussphase für uns entscheiden und wir waren zusätzlich gewarnt, hatten hier in Neukölln doch bereits Blau-Weiß und Narva punkte gelassen. So hieß es, die Konzentration wie zuletzt direkt von Anfang an hochzuhalten und die starken Spielmacher der Gastgeber von Beginn an einzudämmen.

Dieses Eindämmen gelang uns nicht unmittelbar, denn im Positionsangriff mussten wir Sportfreund Hönnerscheid zunächst in fast jedem Angriff gewähren lassen. So steht es nach 5 Minuten zwar 4:2 für Neukölln, aber eben auch 3:2 Hönnerscheid:TuS. Im Anschluss fanden wir besser sowohl in den Schnellangriff als auch in Verteidigung des Positionsangriffs und konnten allmählich eine gewisse Kontrolle über das Spiel übernehmen. Bis Minute 11 gleichen wir beim 7:7 aus und nochmal 10 Minuten später führen wir mit 8:13. Wir fanden immer wieder Lücken über die 2. Welle und über den Kreis durch die herausrückende gegnerische Abwehr. Doch Konzentrationsmängel und technische Fehler rächen sich in dieser Liga enorm. Vier schwache Minuten reichen, um sich beim 14:14 wieder in die Augen zu schauen. Wir müssen jetzt aufpassen, dass die HSG uns nicht überläuft und selbst noch einen Vorsprung bis zur Halbzeit herausarbeitet, aber wir fangen uns.

Halbzeit 16:17

Es ist das erwartet anspruchsvolle Spiel. Wir haben das Gefühl, dass wir die bessere Mannschaft sind, wenn wir alles richtig machen. Nur machen wir nicht alles richtig und dafür werden wir bestraft. Es gilt also die technischen Fehler zu minimieren, die freien Chancen zu nutzen und den Kollegen Hönnerscheid und Riege doch noch den einen oder anderen Zahn mehr zu ziehen. Bislang könnten die beiden für Dr. Best Werbung machen.

Wir können dem Druck der Gastgeber nach der Pause jedoch zunächst wieder nur schwer widerstehen. Ein 4:1 Lauf setzt uns erneut unter Druck die Hand(ball)bremse zu lösen und selbst wieder aktiver zu sein, gesagt getan. 0:5 Lauf von unserer Seite und es steht 20:23 nach 40 Minuten. Die Partie wogt jetzt hin und her, wir führen aber jederzeit mit 2-4 Toren. Bennet Wiegert hat zum Deutschland:Schweden Spiel im Nachgang gesagt, dass er das Gefühl hatte, dass Schweden nie Ergebnisdruck verspürte, das war bei uns definitiv anders. Die Neuköllner haben uns eine mental sehr anstrengende Partie abgerungen und wollten einfach nicht aufgeben. Am Ende entscheiden wir das Spiel aber, zumindest ergebnistechnisch ungefährdet, zu unseren Gunsten.

Endstand 31:35

Fazit:
„Bestanden, setzen!“ Nach zwei absolut herausragenden Spielereignissen haben wir auch unser Pflichtprogramm erfüllt und stecken uns zwei weitere Punkten in den Ranzen. Was sich nach etwas mehr als der Saisonhälfte erkennen lässt ist folgendes: die Mechanismen, die wir zu Saisonbeginn erarbeiten wollten, klicken langsam. Die Federmappe füllt sich langsam und zum Bleistift, dem Füller, dem Anspitzer, dem Lineal und dem Radiergummi, kommen auch die Bunt- und Filzstifte hinzu. Es ist belohnend zu sehen, dass die Lehrinhalte fruchten.
Nächster Elternabend ist am 10.02. bei BTV. Mal schauen, was bis dahin noch so im Lehrplan steht.