Sonntag, 07.01.2024 – 14:30 Heimspiel gegen Rudow
Wir wünschen an dieser Stelle noch allen Lesenden, ihren Familien und Freunden ein frohes und erfolgreiches neues Jahr 2024.
Und Coach Kloeppel gratulieren wir zur erfolgreichen B-Lizenz-Prüfung, wir dürfen jetzt immer 10 Minuten länger Fußball spielen!

Das erste Spiel nach dem Jahreswechsel stellte in diesem Jahr ebenfalls den Beginn der Rückrunde der Berliner Verbandsliga dar. Somit durften wir, wie bereits am 1. Spieltag, gegen den TSV Rudow, nur diesmal in eigener Halle antreten. Das Hinspiel konnten wir hintenraus nochmal eng gestalten und verloren am Ende „nur“ mit 4 Toren, obwohl unsere Leistung zwar gut, aber doch ausbaufähig war. Seitdem ist eine halbe Saison ins Land gegangen und die Trajektorien könnten kaum unterschiedlicher sein. Der TSV pflügte durch die Liga und gewann alle seine 11 Saisonspiele. Wir ernährten uns wie das metaphorische Eichhörnchen mühsam und konnten bis dato nur dreimal als Sieger vom Parkett gehen. Uns waren die äußere Lage und die Erfolgsaussicht sehr wohl bewusst, aber wir sind leider nicht so schlau, um darauf viel zu geben. In früheren Jahren konnten wir Heimspiele gegen Rudow oft positiv gestalten, daran erinnerten wir uns (wir sind alt) und wollten diesem Beispiel folgen.
Die Gäste mussten in dieser Partie auf ihren sonst so starken Mittelmann Krüger sowie einen zweiten Torwart verzichten.
Auf unserer Seite fehlten T. Wenzel, M. Wenzel, Basler, Flo sowie Max und Micha im Tor.

Haben wir zu Beginn der Saison noch schwerfälliger in die Partien gefunden, ist seit etwa der zweiten Hälfte der Hinrunde der Spielstart eine unserer starken Phasen. So konnten wir auch hier, durch eine schnelle 2-Minuten Zeitstrafe für Rudow wegen Ball wegrollens begünstigt, schnell mit 2:0 und 3:1 in Führung gehen. In der Folge konnten wir die Effizienz hochhalten und so die 2 Tore Führung bis zur 10 Spielminute tragen. Danach verloren wir ein bisschen unsere Leichtigkeit und unserer Klarheit und gingen nach knapp 16 Minuten das erste Mal selbst mit 2 Toren in Rückstand. Doch abreißen lassen, wollten wir nicht. Die sonst so massive Abwehrreihe des Tabellenführers hatte Lücken und diese wussten wir zu suchen und auszunutzen. Die Führung wechselte immer wieder und wir gingen in einer eher offensiv geprägten Partie 1:30 vor dem Ende der 1. Halbzeit mit 19:18 in Führung. Auszeit Rudow – eingebracht hat diese nichts und wir hatten mit etwa 40 Sekunden auf der Spieluhr die Möglichkeit wieder auf 2 Tore Vorsprung zu erhöhen. Im nachfolgenden Angriff wusste Schleiden N. Wenzel nur durch Foul zu stoppen und die Schiedsrichter entschieden auf Platzverweis gegen Schleiden. Harte Entscheidung, so war es aber nun, dass wir 15 Sekunden für eine letzte Aktion in Überzahl zu einem 7-Meter-Strafwurf nutzen konnten und Kapitän Schubert – heute perfekt vom Punkt – auf 20:18 stellte.

Halbzeit 20:18

Wir hatten uns vor dem Spiel vorgestellt, dass hier etwas gehen könnte und hier ging heute was.
Die Rudower gingen personell auf dem Zahnfleisch, die Abwehr war überwindbar und das Torwartduell in der 1.Halbzeit klar auf unserer Seite. Also nochmal 30 Minuten kämpfen, um dem Tabellenführer die ersten Punkte abzunehmen.

Und wir stellten dementsprechend auch umgehend auf +3. Doch da wir das mit dem Torwartduell offenbar zu laut gesagt hatten und Sportfreund Janku offenbar gute Ohren und eine schnell entflammbare Motivation mitbringt, dachte dieser hier einiges klarstellen zu müssen. Fehlwürfe aus freien Chancen werden im Nuliga-Protokoll leider nicht geführt, aber es waren von unserer Seite sicher 3 in den ersten 5 Minuten der 2.Halbzeit, die am Schlussmann der Gäste scheiterten. Was wir hier an Unglück hatten (lies: Unvermögen, für die Pointe brauche ich aber das Wort: Glück), hatten wir allerdings in größerem Maße an Glück auf der anderen Seite des Balles. In einem Konter der Rudower stolperte Schubert unglücklich von hinten in die Beine des freien Angreifers. Die Schiedsrichter entschieden auf 7-Meter-Strafwurf und…nichts weiter. Wir hätten uns sicher nicht beschweren können, hätte Mario das Spiel neben Schleiden auf der Tribüne zu Ende geschaut. Folgerichtig jedoch fangen wir uns irgendwann Tore und es steht in Minute 38 wieder Unentschieden und wieder wogte das Spiel von der einen zur anderen Seite. Bis Silbernagel (Nr. 9 Rudow) keine Lust mehr auf hin und her hatte und mit 3 Toren in Serie auf 29:31 bei noch 7 zu spielenden Minuten stellte. Doch kämpfen, in der Eile, können wir. 33:33 durch Schubert vom Punkt, noch 2 Minuten zu gehen. Leon bringt uns wieder in Führung, Silbernagel gleicht aus. Wir haben den Ball, 1 Tor reicht, 32 Sekunden bis Buffalo und Auszeit TuS. Die Ansage war klar, 20 Sekunden von der Uhr nehmen, Auslöse spielen, Wurf nehmen, keine Zeit für Rudow auf der Uhr lassen, wie im Computerspiel. Leider funktioniert nicht alles, was man sich vornimmt, immer ganz reibungslos und wir geben den Ball doch noch mal her mit 14 Sekunden für den TSV Rudow – Auszeit Rudow. Hier muss Rudow schreiben, was sie sich vorgenommen haben, aber so viel anders als bei uns scheint es nicht gewesen zu sein, denn der Ball wurde ebenfalls bei noch 6 Sekunden im Rückraum ins Aus geworfen. Schneller Einwurf auf Leon, der von ca. 15 Metern Entfernung Linksaußen mit dem Wurf zur Schlusssirene, gehalten, Spiel vorbei.

Endstand 34:34

Fazit:
Naja, wir haben hier Rudow den ersten Punkt abgenommen. Also geil! Unsere Saison verläuft noch nicht so optimal, aber gegen die Großen (Rudow, OSF, Tegel) können wirs. Und wenn jetzt einer kommt mit: „Aber da gibt es doch noch Narva, Span…“ blablabla. Unserer Gedanken sind frei. Die Meisterschaftspolizei hat wieder mal den Ligaverkehr geregelt. Obwohl Rudow das Auto vermutlich auch ins Ziel schieben könnte, wenn es so weitergeht.
Seriously, es war ein Spiel, dem ein Unentschieden gut zu Gesicht steht. Wir hatten hier und da Glück mit Schiedsrichterentscheidungen, aber am Ende auch die Mentalität uns wieder reinzukämpfen und mit 30 Sekunden auf der Uhr die Chance zum Sieg zu haben. Unentschieden spielt man gegen Rudow nicht durch Glück. Das Torwartduell ging am Ende Unentschieden aus. Ich bin Unentschieden, ob ich das Wort „Unentschieden“ zu oft benutze, sei es drum.
Wir bestätigen eine insgesamt gute Leistungskurve und wollen daran selbstredend in den kommenden Partien und unseren beiden Nachholspielen aus der Hinrunde (BTV und Z88) anknüpfen. Jetzt ist erstmal Handball EM Pause und dann Pokalspiel gegen Hermsdorf. Auch die Hermsdorfer haben in den letzten Jahren nicht immer gut in Hellersdorf ausgesehen. Wir sind heiß und der Pokal und die eigenen Gesetze und so.