Samstag, 24.02.2024 – 18:30 – Auswärtsspiel SG NARVA

An diesem schönen Samstag waren wir im schönen Friedrichshain geladen. Wohl gemerkt in der Palisadenstraße, nicht wie manche verwirrte vielleicht geglaubt haben in der Gürtelstraße, nein, in der Palisadenstraße. Wir hatten nach einigen guten Wochen am vergangenen Spieltag einen kleinen Dämpfer erlitten, hatten aber den Plan und das Selbstvertrauen uns heute deutlich besser zu verkaufen als in den letzten Spielen gegen die Navaristi. An der Seitenlinie unseres Gegners begrüßten uns mit Coach Haude und Coach May zwei alte Bekannte. Zudem hat auch das Schiedsrichtergespann eine Hellersdorfer Vergangenheit. Großes Klassentreffen also, Geschenke zu verteilen hatte aber trotzdem niemand. Wie oben beschrieben, sahen wir in den letzten Aufeinandertreffen nicht besonders glücklich aus, wir nahmen uns heute vor die Abwehr zu stabilisieren und weiterhin mit Tempo die Abwehr des Gegners in schwierige Situationen zu bringen. Da sich auf unserer Linksaußenposition aktuell ein kleiner Teufel eingeschlichen hat – Flo mit Langzeitverletzung raus, Kai mit Knöchel raus, Leon lange krank – durften wir heute mal wieder Dennis als Unterstützung begrüßen. Zusätzlich bekleidete Enzo den freigewordenen Rückraumkaderplatz, da Muth nach wie vor junge Familienaufgaben zu erledigen hat, Elias bei der 2.Vertretung aktiv ist und Zenker somit den ungewohnten Kreis-Backup gibt. Er behauptet zwar immer, dass er alle Positionen kann, aber vermutlich blickte Coach Kloeppel die Bank hinunter und entschied nach Freiplatzregeln: der Schwerste machts.
Wir waren heiß wie Frittenfett und wollten hier unbedingt zeigen, dass wir Narva können.

Und so spielten wir auch. Vom Start weg konnten wir mit Intensität in der Abwehr überzeugen und vorn unsere Chancen nutzen. Das Spiel ging über die Stationen 1:1, 1:3 zum 1:5 nach 11 gespielten Minuten. Was für ein Start. Die Abwehr stellte die Hausherren vor einige Probleme und alles andere hielt Paul. Das Tempo war nicht besonders hoch, gegen Spandau stand es zum gleichen Zeitpunkt bereits 9:9, aber wir verstanden es bis dato besser unsere Möglichkeiten zu nutzen als die SG. So langsam kam aber auch Narva in diesem Spiel an und spätestens beim 7:7 nach 21 Minuten ist das Spiel wieder offen. Doch wir konnten weiter dagegenhalten und die Zügel wieder anziehen.

Halbzeit: 9:12

Uff, was für eine Halbzeit. Klar, 12 Tore werfen ist kein Glanzstück, aber 9 bekommen halt schon. Narva wirft in der Regel knapp über 31 Tore pro Spiel, da halten wir sie grade ganz massiv unter ihrem Schnitt. Gleichzeitig gibt es auf unserer Seite nicht viel anzupassen. Die Abwehr muss weiter so konzentriert sein, vorn darf gern noch ein wenig mehr Geschwindigkeit in die Pässe und die Aktionen, ansonsten weiter so.

Es ging weiter so. Zwar war der Beginn in die Halbzeit ein wenig ausgeglichener als in der 1.Halbzeit, aber wir setzten uns trotzdem weiter ab und beim 13:18 in Minute 39 waren wir auf einem richtig guten Weg. Leider wollte unser Gegner aber nicht einfach so aufgeben, diese pösen Purschen. Wir ließen in der Abwehr ein wenig nach, aber vor allem im Angriff gelang uns nicht mehr viel. Insbesondere mit einer offensiven Deckung gegen Rückraum Mitte taten wir uns, wie schon in den vergangenen Wochen, schwer. Ein 7:2-Lauf stellt folgerichtig auf 20:20 und noch 10 Minuten bis Schlusspfiff. Das Schneckenrennen geht also Kopf an Kopf auf die Zielgerade. Kein Team kann hier den vorentscheidenden Schritt gehen, jedes Tor wird durch ein Gegentor beantwortet, 22:22 noch 6 Minuten. 2-Minuten TuS. Wir schaffen es, diese Zeitstrafe mit -1 zu gestalten und kommen selbst 1:30 Min vor dem Ende nochmal in Überzahl, Spielstand 23:22. Wir haben also eine und nur eine Aufgabe: noch ein Tor in Überzahl machen, um hier etwas zählbares mitzunehmen. Wir schaffen es nicht. Wir schaffen es nicht in zwei Angriffen auch nur den Ball aufs gegnerische Tor zu bringen.

Endstand: 23:22

Fazit:

Wir sind zu blöd. Wir sind zu blöd, um hier etwas Zählbares zu holen. Wir sind zu blöd, um in den letzten 20 Minuten mehr als 4 Tore zu werfen. Wir sind zu blöd, um eine wirklich richtig gute Abwehr- und Torwartleistung mit 24 eigenen Toren zu belohnen. Denn auch wir machen 31 Tore im Schnitt. Wir müssen uns diese Niederlage selbst ankreiden. Wir sind die erfahrenere Mannschaft, wir müssen das Ding hier ziehen. Haben wir aber nicht und das ist ärgerlich.
Trotzdem spielen wir hier eine gute Partie gegen einen guten Gegner. Wir haben uns deutlich besser verkauft als in den letzten beiden Spielen gegen Narva. Vermutlich tut diese Niederlage deshalb umso mehr weh.
Wir werden an unseren Schwächen arbeiten und haben auch nächste Woche noch eine Rechnung offen.